Midwinter Marathon in Apeldoorn

 

 

Es war saukalt und trotzdem schön. Dies sind so die ersten Gedanken die ich gerade an diesen Lauf habe. Aber langsam der Reihe nach.

Um mein Vorhaben dieses Jahr mit den diversen Ultraläufen erfolgreich umzusetzen habe ich mein Training weg vom spezifischen Marathontraining hin zum Ultratraining geändert. Was für mich im Grunde genommen nur bedeutet, dass ich wesentlich weniger Tempotraining mache und dafür viel mehr langsame Läufe über längere Distanzen in das Training einbaue. Intervalle lasse ich zum Beispiel ganz weg. An Tempoeinheiten reicht mir im Moment ein Lauf pro Woche über ca.10 km, den ich als Tempodauerlauf absolviere. Dazu kommen dann noch 2 Läufe von bis zu 15 km und ein langer Lauf 30-35km pro Woche. Die langen Läufe sind dann betont langsam um den Fettstoffwechsel ordentlich zu trainieren. Warum nehme ich eigentlich nicht ab? Sollte das an den Süßigkeiten und am Bier liegen? Ich kann es kaum glauben.

 

Einmal im Monat darf es dann auch schon ein Marathon sein. Im Februar hatte ich mir den Midwinter Marathon in Apeldoorn ausgesucht. Das Profil war zwar für die Niederlande leicht wellig aber genau das sollte es ja sein. Mit zwei Laufpartnern aus dem Lauftreff machte ich mich dann am Sonntag früh auf nach Holland. Sarah wollte die 27,5 km Asselrunde laufen und Martin machte sich mit mir auf die Marathondistanz. In Apeldoorn angekommen konnten wir auf einem Pendlerparkplatz außerhalb der Stadt kostenlos parken und wurden recht flott mit dem Bus zum Orpheus Theater gefahren wo sich die Ausgabe der Startunterlagen befand. Nachdem wir unsere Startunterlagen abgeholt hatten machte Sarah im Theater einen Raum aus in dem es Kaffee und Sonstiges für die Läufer umsonst gab. Da an der Eingangstüre keine Kontrolle stattfand nahmen wir die Einladung dankend an. Auch unsere Taschen konnten in dem Raum gelagert werden. Kurz vor dem Start verließen wir etwas wehmütig die gastliche Runde und gingen die paar Meter rüber in den Startbereich. Der Marathon wurde zusammen mit den 27,5 km Läufern gestartet und so war doch schon ein beachtliches Feld beisammen. Nach den Unterlagen kamen bei den beiden Distanzen 1707 Läufer ins Ziel wobei davon 513 Läufer den Marathon liefen. Insgesamt hatte die Veranstaltung mit allen Läufen laut Aussage des Veranstalters etwas über 7000 Teilnehmer.

 

Der Lauf selber ist eigentlich wie immer in kurz erzählt. Der Veranstalter spricht von:

Die attraktive Strecke in und um Apeldoorn gilt schon seit Jahren als eine der Anspruchvollsten.

Ich würde die Strecke eher mit einer großen Runde in Herten-Bertlich vergleichen. Sicherlich war der Lauf landschaftlich ganz nett aber anspruchsvoll ist dann doch etwas anderes. Ok, Bestzeiten werden bei dem Profil nicht gelaufen aber das ist auch schon alles. Wir hatten uns eh vorgenommen ungefähr einen Schnitt von 6:00min/km zu laufen. Wie eingangs ja schon erwähnt ging es nicht darum eine Bestzeit zu laufen sondern alleine die Tatsache im Februar einen Lauf über die Marathondistanz im lockeren Tempo zu laufen war das Ziel.

Erstaunlicherweise hielten wir uns auch recht gut an unsere Vorgabe und erreichten nach knapp 29 Minuten den ersten Verpflegungspunkt bei km 5. Alle 5 km des Marathons gibt es Verpflegungsstellen mit Wasser, Tee und Obst.

Die nächsten 4 Abschnitte liefen wir recht kontinuierlich mit Zeiten von 29 Minuten, 28,36 Minuten, 30 Minuten und 27,5 Minuten. Damit waren wir auch schon an der Stelle angelangt an der Sarah uns verließ und Richtung Ziel abbog. Nun kam für uns Marathonläufer noch mal die Extrarunde über 14 km. Bei der Verpflegungsstelle bei km 30 zeigte die Uhr 2:54:30 an und wir hielten unseren Schnitt mit 5:50/km bis dahin recht gut. Einzig die sehr kalten Gegenwindstrecken machten mir zu schaffen da ich sofort extrem kalte Finger bekam. Kam der Wind von der Seite oder sogar von "achtern" wurden meine Finger gleich wieder warm. Für den nächsten Winter werde ich mir definitiv Handschuhe mit einer winddichten Membrane zulegen. Die folgenden 5 km bis zur Verpflegung bei km 35 wurden dann doch recht anstrengend. Wir durchliefen dieses Teilstück zwar exakt im 6:00/km Schnitt hatten dabei aber fast das ganze Stück immer mit einer kontinuierlichen leichten Steigung zu kämpfen. Bei km 35 bogen wir dann auf die uns bekannte Strecke ein und von dort an ging es bis ins Ziel immer sachte bergab. Unser Tempo hielten wir konstant und liefen nach 4:08:11 zeitgleich ins Ziel.

 

Fazit:

Der Lauf ist sehr gut organisiert und für das Startgeld von 30 Euro incl. einem Funktionsshirt auch preislich in Ordnung. Die Teilnehmer laufen durch die waldreiche Gegend von Apeldoorn, Hoog, Soeren und Assel. Start und Ziel sind auf der ‘königlichen’ Loolaan im Zentrum von Apeldoorn. Der Lauf ist ein Landschaftslauf wobei die Landschaft leider nicht sehr abwechselungsreich ist. So wird es doch schnell recht eintönig. Zuschauer sind natürlich auch in den Außenbezirken von Apeldoorn Mangelware. Dies ist aber normal und ich empfinde das nicht so tragisch. Wer die Anfeuerung braucht muss halt Stadtmarathons laufen. Der in den Niederlanden bei Läufen gereichte Isodrink von AA ist lecker und ich fand ihn auch für den Magen gut verdaulich. Im Ziel gab es eine Medaille und sofort eine Wolldecke, die man am Ende der Zielpassage abgeben konnte. So war man direkt nach dem Lauf erstmal gut versorgt.

 

Ich war mit meiner Leistung sehr zufrieden insbesondere wenn man die frühe Jahreszeit bedenkt. Eine direkte Vorbereitung hat es ja gar nicht gegeben. Einzig ein paar lange Läufe habe ich bis dahin absolviert.

 

Mein nächster Marathon wird dann der 1.Schweinemarathon der Endorphinjunkies.de Dortmund am 07.03.09 sein. Diesen Lauf haben Martin und ich selber in Leben gerufen da es an dem Wochenende im März nichts Adäquates gab. Der Lauf führt durch den Dortmunder Süden und das Ruhrtal und weist ca. 1000 Höhenmeter auf. Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr. Mal schauen wie es so wird.

 

Bis dann

 

Mattes